Das war’s.
Liebe Gemeinde,
nach gut sechs Wochen habe ich gestern Abend das letzte Geschenk ausgepackt und die allerletzten Grüße zum Abschied gelesen.
Abend für Abend ist mir so ein besonderes „Betthupferl“ beschert worden, wie eine Art Adventskalender in der Zeit nach Weihnachten, für den ich heute von Herzen „Danke“ sagen möchte.
In den ersten Tagen nach meiner letzten Messe in Kinderhaus am 6. Januar habe ich es schlichtweg nicht fertig gebracht, in Ihren, euren guten Wünschen zu blättern und in Erinnerungen zu schwelgen: zu dicht, zu schön und schmerzlich zugleich wäre der Blick zurück gewesen.
Im Zeichen des immer konkreter werdenden Umzugs und angesichts der vielen intensiven Begegnungen am Abschiedsabend stand mir in aller Deutlichkeit – um nicht zu sagen: Brutalität – vor Augen, was ich mich zurückzulassen entschieden hatte. – Was würde stattdessen kommen!?
Für den ersten Abend in Oldenburg, den ich im Gästezimmer des Forums verbracht habe (als all meine persönlichen Habseligkeiten auf einem Hänger der Speditionsfirma lagerten), hatte ich mir das Geschenk der Messdiener mitgenommen, deren zahlreiche Begleitung schon im Dreikönigsgottesdienst eine wunderschöne Überraschung gewesen war. Und ähnlich überraschend präsentierte sich nun auch das selbst gestaltete Erinnerungsbuch mit so vielen persönlichen Rückblicken. Mir sind die Tränen geflossen, als mir noch einmal vor Augen stand, wie viele Aktionen wir in 13 Jahren miteinander geteilt haben, wie reich ich in unzähligen Begegnungen beschenkt worden bin.
Von diesem Abend an wurde es guter Brauch, jeweils vor dem Schlafengehen ein Geschenk auszupacken oder eine Grußkarte zu lesen. Immer neue Gesichter, nähere und ferner, hatte ich dabei vor Augen, und beim Lesen Ihrer, eurer Zeilen die Stimmen im Ohr, die in 13 Jahren ähnlich vertraut geworden sind.
Beim Öffnen der Pakete und Geschenkpapiere kamen Bücher zum Vorschein und Bilder, Selbstgebackenes und Selbstgebasteltes, Überraschungen und ganz individuell ausgewählte Geschenke aufgrund gemeinsamer Erlebnisse oder für künftige Erfahrungen.
Manchmal habe ich mich schon bei der 20-Uhr-Tagesschau auf den Abschluss des Abends und die täglichen Präsente gefreut, die mir in den vergangenen Wochen auch durch schlechtere Tage geholfen haben: Am Sonntag vor dem Umzug setzten Schüttelfrost, Fieber und Schwitzattacken ein, aber statt am Montagmorgen – aufgrund einer fiebrigen Bronchitis eigentlich akut krank geschrieben – im Bett bleiben zu können, musste ich vier Tage lang „irgendwie dadurch“, habe die Einführung in Oldenburg gerade noch mit letzter Kraft geschafft – und war danach erst mal richtig krank.
Umso mehr haben Ihre, eure guten Wünsche mich auch in dieser Zeit getragen, und ich möchte jetzt die „letzte“ Gelegenheit nutzen, noch einmal herzlich „Danke“ zu sagen für die kleinen und großen Geschenke aller Art – auch für die Geldgeschenke, mit deren Hilfe ich es mir nun in dem alten Pfarrhaus von St. Peter und in meinem Büro im Forum ähnlich heimelig zu machen versuche wie ich es in Münsters Norden viele Jahre erleben durfte.
So sende ich ganz liebe Grüße aus dem Offizialat und freue mich, wenn wir uns in Münster – oder gern auch in Oldenburg – einmal wiedertreffen!
Ihr und euer Jan Magunski