Die Krippe in St. Josef


Liebe Krippenbesucher:innen,

in diesem Jahr ist viel passiert. Da den Überblick zu behalten ist schwierig und hoffnungsvoll zu bleiben erst recht.

Gibt es denn gar nichts Gutes mehr?

Immer mehr Krisen, Ängste und Sorgen prasseln auf uns ein. Aber können wir nicht auch in diesen „Schlechten Zeiten“ in unserem persönlichen Umfeld gute Momente, Gespräche oder Gesten finden?

Schon vor 2000 Jahren hätte die Geschichte heißen können:

„Familie sucht Bleibe, findet keine Herberge, muss in einem Tierstall schlafen und dort das Kind zur Welt bringen, das in einer Krippe liegen muss, weit weg von Familie und Freunden, um dann auch noch in ein anderes Land fliehen zu müssen“.

Doch das ist nicht das, was wir kennen.

Wir kennen:

„Familie sucht Bleibe, bekommt die Möglichkeit in einem Stall zu schlafen, der Schutz vor Regen und Wind bietet. Dort erblickt ihr Kind das Licht der Welt und kann in einer Krippe auf Stroh liegen, während die Tiere in dem Stall Wärme spenden. Nach der Geburt bekommen sie Besuch von Fremden, die ihnen gute Wünsche und Geschenke bringen. Trotz der Flucht in das unbekannte Land finden sie neue Möglichkeiten und können sich ein Leben ohne Verfolgung aufbauen.“

Auf den ersten Blick mag die Familie in der zweiten Darstellung alles Hinnehmen und alles wie durch eine rosarote Brille sehen. Auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass es sich um die gleiche Geschichte handelt, in der jedoch die guten Momente und Chancen aktiv gesehen werden und die in den schweren Tagen Kraft geben.

In unserer diesjährigen Krippe wollen wir diese positiven Momente in den Vordergrund rücken.

Das Ei im Zentrum wird durch viele äußere Einflüsse gefährdet, die herausfordernd und belastend sind.

Im Inneren ist die Heilige Familie mit Menschen, die ihnen Gutes wollen. In dem Ei können sie friedvolle Erfahrungen machen, Zuversicht, Hoffnung und Freude finden, um sich für die Herausforderungen außerhalb der Schale vorzubereiten und um diese zu meistern.

Wir möchten Sie und Euch in diesen Tagen, in denen es schnell Dunkel wird, daran erinnern, dass jede und jeder von uns ein solches Ei als Rückzugsort braucht, in dem die Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen oder Klassenkameraden mit guten Erfahrungen und Momenten warten. Und dass schon ein offenes Ohr, ein gutes Gespräch, ein Lächeln oder auch schon ein angenehmer Geruch, dazu beitragen können, den Tag zu verbessern und hoffnungsvoller durch die Welt zu gehen.

Vielleicht fragen Sie sich/ fragst du dich bei dem nächsten anstrengenden, erschöpfenden, mutlosen Tag, bei dem alles falsch gelaufen zu sein scheint:

Was hat mich heute am meisten gefreut?

Was hat mich zum Lächeln gebracht?

Was habe ich Gutes gelernt oder Erfahren?

Worauf freue ich mich?

In diesem Sinne Wünschen wir Ihnen und Euch gesegnete Weihnachten und ein hoffnungsvolles 2024!

Ihre und Eure Krippenbauer:innen

(Alina, Laura, Matthias, Christina, Lena, Gesa, Jule, Franka, Jana, Hendrik, Julius, Carla, Kaja, Junia, Stephanie, Helen, Maurus, Clemens, Anton und Paul)