Noch hat der Bischof nicht zugestimmt, doch das Votum der Gemeinderäte ist eindeutig. Ohne Gegenstimme haben sich der Gemeinderat von St. Josef und der von St. Marien dem Vorschlag der Pfarrei St. Martinus Greven angeschlossen, künftig einen neuen gemeinsamen interkommunalen pastoralen Raum zu bilden, der die nördlichen Kirchengemeinden von Münster mit denen der Stadt Greven verbindet. „Wir glauben, dass wir in einer Gemeinschaft der Gemeinden mit Gimbte, Greven und Reckenfeld einfach besser aufgehoben sind als in einer Zwangsfusion mit den Innenstadtgemeinden von Münster“ betont der Vorsitzende des Gemeinderats von St. Josef Prof. Dr. Markus Köster. In einer münsterischen Großpfarrei drohen die Interessen der Gemeinden an der Peripherie schnell zu kurz zu kommen. In einen pastoralen Raum mit Greven können wir dagegen als Kinderhauser und Sprakeler urbanes Flair, Multikulturalität und Offenheit für Neues einbringen. Schließlich sei man in Kinderhaus „weltoffen seit 1333“ zitiert Köster einen Slogan des Stadtteils.
Auch ein Name für den neuen Pastoralraum ist schon gefunden. „St. Ulrich“ soll er nach dem einhelligen Votum aller Gremien lauten. Dass das auch der Vorname des vermutlich für den neuen Verbund verantwortlich werdenden Pfarrers ist, sei Zufall, betont Köster. Es gebe im weiten Umkreis noch keine Kirchengemeinde dieses Namens und der Namenspatron, der Augsburger Bischof Ulrich (890-973), habe seine Heimatstadt im 10. Jahrhundert entschlossen gegen Angriffe von außen verteidigt und stehe so für den subsidiären Grundsatz einer Stärkung der Kirche vor Ort. Zudem habe „St. Ulrich“ auch durch den namensgleichen Südtiroler Bergort einen positiven Klang, was durchaus touristische Potenziale für den Verbundraum eröffne.